Der Körper des Kindes muss zunächst einmal so ausgeprägt sein, dass es für ihn möglich ist seine Blase und seinen Darm zu kontrollieren. Reif sein heißt: Das Nervensystem muss in der Lage sein, dem Schließmuskel und der Blase den Befehl geben zu können, dass es Zeit ist um auf die Toilette zu gehen aber bis dahin noch nicht zu arbeiten.
Dieses Stadium erreicht ein Kind um das zweite Lebensjahr herum. Nun ist es möglich, dass das Kind lernt bei einem Dranggefühl zur Toilette zu gehen. Vorher ist dieses Lernen noch nicht möglich. Wenn ein Kind die nassen Windeln als unangenehm empfindet geht die Entwicklung zur Sauberkeit schneller.
Vielleicht hat das Kind bei den Geschwistern gesehen wie man es auch anders machen kann und denkt sich: „Wenn ich auch auf das Töpfchen gehe dann bin ich auch schon ein großes Kind“. Früher glaubte man, dass Kinder möglichst früh sauber sein müssen. Aufgeweckte Eltern sehen das heute ganz anders. Sie sagen sich: Sobald das Kind merkt, dass es unangenehm ist in einer nassen Windel herumzulaufen, wird es sich am schnellsten daran gewöhnen auf die Toilette zu gehen und zu wollen.
Berufskunde
Viele Pädagogen sagen ebenfalls, dass es die beste Möglichkeit ist ein Kind zur Sauberkeit zu erziehen. Es lernt dabei, sich selbst Sauberkeit anzugewöhnen ohne das Druck ausgeübt wird. Im Gegensatz dazu gibt es aber auch noch Eltern die ihre Kinder unter Druck setzen, beschimpfen und bestrafen, wenn sich das Kind in die Windeln gemacht hat. Sie nehmen dem Kind dann die Möglichkeit zur Selbstständigkeit und riskieren viele spätere Verhaltensprobleme, wenn sie keine Geduld haben:
- Angst vor Schmutz
- Ängstlichkeit bei der Berührung von Matsch oder Erde
- Zwanghafte Sauberkeit
- Ängste im Zusammenhang mit Sexualität
- Bettnässen im späteren Kindesalter
Kinder die eine Sauberkeitserziehung genießen, die sich an Selbstständigkeit orientiert, sind zwischen zwei und vier Jahren in gewisser Weise sauberer. Mädchen sind meistens schneller sauber als Jungen. Mögliche Gründe dafür sind: Mädchen reifen schneller, sind größerem Druck der Mütter ausgesetzt. Nässt ein Kind noch im 5-8 Lebensjahr sollte man eine psychologische Beratungsstelle aufsuchen.