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Maria Montessori und ihr pädagogisches Konzept

Maria Montessori wurde 1870 in Italien geboren und starb mit 82 Jahren in Holland. Bemerkenswert an ihrer Biographie sind ihre revolutionären Tätigkeiten als Pädagogin, aber nicht zuletzt auch ihre Rolle als Frau in der damaligen Zeit. Sie war die erste Frau, die in Italien Medizin studierte und wurde erst durch ihre Arbeit als Ärztin auf die Verhaltensweisen von Kindern aufmerksam.

Hieraus entwickelte sich ihr pädagogisches Konzept, welches seinen Schwerpunkt in der sinnlichen Erfahrung setzt, wofür Montessori auch eigenhändig Montessorimaterialien entwarf, die den Kindern die sinnliche Entfaltung in allen Bereichen ermöglichen sollen.

In Bezug zu heute ist vor allem erwähnenswert, dass ihre pädagogischen Erkenntnisse und die daraus resultierenden Grundgedanken ihrer Pädagogik in der heutigen Bildungsvereinbarung und damit in den Selbstbildungspotentialen Beachtung finden, denn Montessori steht für die Selbsttätigkeit der Kinder.

Ihr anthropologisches Grundkonzept beruht auf der Grundlage von zahlreichen Kinderbeobachtungen, aus denen Maria Montessori Entwicklungsgesetze ableiten konnte, die auf jedes Kind zutreffen. Hieraus ist ersichtlich, dass das Konzept keinesfalls ein theoretisches ist, sondern ein Resultat langjähriger Beobachtung und Praxis, welches der optimalen Förderung der Kinder beitragen soll.

Montessori sieht im Menschen das einzige Wesen, welches die Chance hat, sich vom biologisch-instinkthaftem zu lösen und sich zu einem freien Wesen zu entfalten. Diese freie Entfaltung nimmt sie auch in ihr Bild vom Kind auf, indem sie es als ein Wesen mit eigener Individualität betrachtet, welches das Bestreben hat, sich zu einem unabhängigen, freien und selbstständigen Wesen zu entwickeln.

Die Würde des Kindes als solche spielt in Montessoris pädagogischen Gedanken stets eine übergeordnete Rolle, denn die Würde soll ihrer Meinung nach schon beim Kind anerkannt werden. Würde definiert sie als in Verantwortung gelebte Freiheit und diese wiederum sieht sie als Grundimpuls des Menschen.

Damit ein Kind diese Freiheit erreichen kann, muss es zunehmend an Selbstständigkeit und Unabhängigkeit gewinnen. Dies vollbringt das Kind innerhalb gewisser Phasen, die laut Montessori in einem 6-jährigen Rhythmus unterliegen und beispielsweise am Zahnwechsel und der Pubertät zu erkennen sind. Neben der Aneignung von Selbstständigkeit und Unabhängigkeit fand Montessori heraus, dass es so genannte sensible Phasen gibt, in denen ein Kind für einen Wissensbereich besonders aufnahmefähig ist. Ferner geht sie davon aus, dass in jeder vorangegangenen Phase das Fundament für die folgende sensible Phase gelegt wird.

Die sensiblen Phasen sind wie folgt zu unterteilen:

Von der Geburt bis zum dritten Lebensjahr hat das Kind eine besondere Sensibilität für Ordnung, Bewegung und Sprache. Die zweite sensible Phase beginnt mit dem dritten Lebensjahr und reicht bis ins sechste Lebensjahr, hier ist das Kind besonders empfänglich für die Entwicklung des Bewusstseins, für das soziale Zusammenleben und für die Vervollkommnung bereits gemachter Errungenschaften. In der dritten Phase, vom sechsten bis zwölften Lebensjahr, spielen neue soziale Beziehungen, die Entwicklung eines moralischen Bewusstseins und Abstraktionen eine Rolle.

In der letzten Phase, die vom zwölften bis achtzehnten Lebensjahr reicht, bekommen die Jugendlichen ein Gefühl von Gerechtigkeit und Menschenwürde, haben eine besondere Sensibilität für soziale und gesellschaftliche Prozesse, eignen sich besonders gut wissenschaftliche Erkenntnisse an und erlangen eine politische Verantwortung.

Die hier dargestellten sensiblen Phasen sollen in der Montessori Pädagogik stets Beachtung finden, jedoch immer mit dem Hintergrund der freien Wahl, denn das Kind weiß laut Montessori am besten, was für seine Entwicklung richtig ist. Sach- und Sozialkontakte allerdings sollen die kindliche Entwicklung und die freie Entfaltung fördern, sodass in Montessori-Einrichtungen hierauf ein großer Wert gelegt wird. Ebenso wichtig für eine Montessori-Einrichtung ist die vorbereitende Umgebung, in der der Erwachsene lediglich eine Vermittlerrolle einnimmt, denn Denken, Fühlen und Wollen sind Grundkräfte des Menschen, welche mit den steigenden Lebensjahren an Bedeutung gewinnen.

Laut Montessori hat jeder Mensch die soziale und kosmische Mission zu erfüllen, welche sowohl aus Möglichkeit und Chance, als auch aus Gefahr besteht. Das speziell entwickelte Montessorimaterial soll den Kindern bei der Erfüllung dieser Mission helfen, denn Erfolg und Misserfolg sind während des Gebrauchs vom Kind selbst erfahrbar.

Wie schon zu Anfang erwähnt, hat Maria Montessori ein ganz besonderes Bild vom Kind, welches die Selbsttätigkeit und Individualität beinhaltet. Maria Montessori zeigte viel Liebe und Achtung Kindern gegenüber und äußerte schon früh das Ziel, Kindern eine freie Entwicklung ermöglichen zu wollen. Erziehung soll lediglich eine indirekte Hilfe zur Selbsterziehung sein, denn Kinder bringen von sich aus Anlagen, Begabungen, Talente und Persönlichkeitsmerkmale mit, die laut Montessori nur mit Hilfe einer freien Erziehung zum Vorschein kommen.

Durch das eigenständige Handeln des Kindes in einer vorbereiteten Umgebung und die Beachtung der sensiblen Phasen, können die Bedürfnisse des Kindes befriedigt werden, sodass es sich neuen Aufgaben zuwenden kann. Hierbei legt Montessori Wert darauf, dass nicht jedes Kind zur gleichen Zeit nach der gleichen Methode den gleichen Unterrichtsstoff lernen braucht, sondern dass vielmehr auf die Persönlichkeit des einzelnen Schülers eingegangen werden soll und somit auch auf das individuelle Lerntempo des einzelnen.

Aus Maria Montessoris Äußerungen und Vorstellungen ergeben sich besondere Forderungen an den Erzieher einer Montessorieinrichtung. Der Erzieher muss in erster Linie das Lerntempo des Kindes respektieren und darf die Freiheit des Kindes nicht unterbinden. Zudem soll das Kind als autonome Persönlichkeit betrachtet werden. Der Erzieher muss dafür sorgen, dass die Kinder mit einer optimal vorbereiteten Umgebung konfrontiert werden, damit ihr Bestreben zur Selbstbildung befriedigt werden kann. Eine gute Beobachtungsgabe ist von Nöten, um die sensiblen Phasen zu erkennen und das Kind darin zu begleiten, nicht aber anzuleiten.

Spätestens jetzt ist klar, dass sich die Montessorieinrichtungen, auch Montessorihäuser genannt, strikt von Regelschulen unterscheiden. Es gibt in der Montessoripädagogik keine Einteilung in Grund-, Haupt-, Realschule und Gymnasium, denn Montessorihäuser sind freie Schulen mit verschiedenen Trägern (darunter auch Vereine, Elterninitiativen und kirchliche Träger). Die Montessori-Schüler haben zwar auch einen Stundenplan, dieser ist jedoch von Freiarbeit geprägt, welche es in Regelschulen nur selten oder gar nicht gibt. Auch die vorbeiredete Umgebung und das spezielle Montessorimaterial sind in Regelschulen in der Regel nicht zu finden. Die Mischung der Jahrgangsklassen in einem Montessorihaus ist ebenfalls ein großer Unterschied, der dazu deinen soll, dass eine bessere Verbindung der Klassen untereinander entstehen kann, denn die Schüler können sich gegenseitig besuchen. Generell werden die sozialen Kontakte durch stets geöffnete Türen bestärkt. Auch das Lernen mit- und voneinander findet durch die Mischung der verschiedenen Altersstufen Beachtung, denn so können die Kleinsten von den Großen lernen und die Großen bekommen ein Gefühl von Verantwortung den Kleinen gegenüber. So entsteht ein besseres soziales Gefüge, als es in Regelschulen zu finden ist.

Ob die geöffneten Türen einer Montessori-Einrichtung von Vorteil sind ist kritisch zu betrachten. Unter Umständen können geöffnete Türen vorteilhaft sein, z.B. auch um die Arbeit der Pädagogen genauer zu überprüfen. Auch entsteht, wie oben genannt, ein engeres Netzwerk unter den jeweiligen Klassen und eine angenehmere Atmosphäre , da der sonst eher strenge Charakter der Schule, in der man still an seinem zugewiesenen Platz sitzen muss, entschärft wird. Zu bedenken ist allerdings auch das Chaos, welches durch geöffnete Türen entstehen würde. Es könnte sein, dass Pädagogen leicht den Überblick verlieren und somit ihrer Aufsichtspflicht nicht mehr nachkommen könnten.

Für die Umsetzung der Montessoripädagogik sind qualifizierte, kompetente Lehrer verantwortlich. Damit diese auch wirklich im Sinne von Maria Montessori handeln, müssen sie befähigt seine ihre eigene Person zurücknehmen zu können und die Aktivität dem Kind überlassen können. Wenn das Kind also aktiv wird, muss der Lehrer dazu in der Lage sein eine passive Haltung einzunehmen und lediglich dann Hilfestellung zu geben, wenn der Selbsterziehungsprozess des Kindes durch das Kind selbst unterbrochen wird. Explizit heißt das, dass der Lehrer den Selbsterziehungsprozess fördern und anregen soll, diesem jedoch keinesfalls im Wege stehen darf. Eine gute Beobachtungsgabe und eine wache Wahrnehmung sind unabdingbar für einen Montessorilehrer, der die Kinder in der Regel über mehrere Jahre hinweg begleitet und unterstützt.

Diese Unterstützung findet zum Beispiel während der Freiarbeit statt, welche hier genauer erläutert werden soll, da sie einer der wichtigsten Punkte innerhalb der Unterrichtsstruktur einer Montessorieinrichtung ist. Als Freiarbeit bezeichnet man einen eingegrenzten Zeitrahmen, während dessen die Kinder sich einer Aufgabe widmen, die ihnen Freude bereitet und die sie selbst wählen. Die Freiarbeit beträgt in Deutschland etwa 2 bis 3 Unterrichtsstunden am Tag. Hier kann das Kind sich frei entfalten und seinen Interessen folgen, solange diese bestehen. Die Freiarbeit soll das Erleben von Konzentration und Wiederholung fördern und in guter Arbeitsatmosphäre, frei von Lärm, Konkurrenz und Aggression, stattfinden. Für die Freiarbeit ist die vorbereitete Umgebung besonders wichtig, welche der Lehrer schaffen muss. Hierzu werden Montessori-Materialien zugänglich gemacht, ebenso Medien, Bücher und Raum für Bewegung. Der Lehrer bleibt während der Freiarbeit weiterhin passiv und gibt den Kindern gegebenenfalls Anregungen, die den Selbsterziehungsprozess wieder anregen sollen.

In der Erziehung nach dem Konzept Maria Montessoris wird der Erziehung über die Sinne eine sehr hohe Bedeutung zugewiesen, da diese die Grundlage für eine klare und kräftige Geisteshaltung ist. Montessori entwickelte daher Materialien, welche die einzelnen Sinne im Umgang mit ihnen ansprechen und somit schulen. Kinder erlernen durch die Erfahrungen mit den Montessorimaterialien die Eigenschaften und Beziehungen zueinander, die sich auf das Leben & die Gesellschaft anwenden lassen. Aus diesem Grund sieht Montessori die Materialien als >Schlüssel zur Welt<.


Lernen ist dem nach eine Einheit aus Sinnes- und Bewegungsschulung.

Insgesamt wird Montessoripädagogik als kinästhetisches Lernen betrachtet, da neben dem völligen Einbezug aller Sinne auch die Bewegungsfreiheit eine bedeutende Rolle spielt. Die freiwillige Bewegung des Kindes steht als Verbindung zur Welt. Auch hier sollte der Erzieher jedoch eher passiv agieren und einen passenden Raum schaffen, der freie Bewegung ermöglicht, denn der natürliche Bewegungsdrang der Kinder gilt als Motivation genug. Wichtig ist Montessori hierbei die bewusste Bewegungskoordination. Wie auch in anderen Bereichen (z.B. der Willenserziehung) sollte also eine Ökonomie (in diesem Fall der Bewegung) geschaffen werden.

In der Praxis in Montessorihäusern äußert sich die Indirektheit der Bewegungserziehung mit dem Schwerpunkt auf bewusster Koordination in Balanciermalereien auf dem Boden.

Maria Montessori war gläubige Katholin. Ihre religiösen Ansichten finden sich bedingt in ihrem Pädagogischen Konzept wieder, denn basiert auf einer religiösen Grundhaltung mit der sehr viele Religionen übereinstimmen. Montessori bildete Lehrer der verschiedensten Konfessionen aus. Dies bekräftigt das Bild, dass Religion geteilt werden sollte. So sollen auch Kinder gleichermaßen an der Religion teilhaben können wie Erwachsene, indem ihnen ermöglicht wird religiöse Feiern und kirchliche Riten zu begleiten. Maria Montessori zeigt das kindliche, religiöse Grundgefühl als sensible Phase auf. Hierbei ist die Befriedigung des Grundgefühls sehr wichtig. Erzieher sollten dem Kind also Geborgenheit, Schutz und Liebe bieten. Desweiteren bedeutet es für Montessorierzieher in der Praxis, dass Kindern ein Ort der Besinnung und Stille verfügbar sein sollte und die religiöse Erziehung durch Bereitstellung von religiös-pädagogischen Unterrichtsmaterialien unterstützt werden soll. Religion wird in der Montessoripädagogik als eine Dimension gesehen, die in jedem Kind existentiell vorhanden ist.

Neben diesen religiösen Materialien stehen den Kindern in Montessorieinrichtungen zahlreiche weitere Materialien zur Verfügung, welche alle dem Prinzip „Vom Greifen zum Begreifen“ unterliegen. Die Montessorimaterialien bekräftigen ein selbsttätiges, sinnesbezogenes Lernen und vermitteln den Kindern durch die Bezüge zwischen den Materialien und der aufeinander aufbauenden Struktur dieser eine gewisse Sicherheit, denn sie können Erlebtes erfolgreich Wiederanwenden. Durch das Material erleben die Kinder Gesetzmäßigkeiten und Regeln und erhalten so die Chance schöpferisch zu handeln. Durch die sprachliche Begleitung der Einführung in die Materialien durch den Lehrer erlernen die Kinder die Sprache zu den Handlungen und entwickeln ein Bewusstsein, sowie Verantwortung für das Material. Die Montessoripädagogik bietet Material zu den Bereichen Sprache, Sinne, Mathematik und kosmisches Lernen.

Eine Frage die sich in dieser Dimension erst in den letzen Jahren stellt, ist der Umgang mit Medien und neuen Technologien. Da es mittlerweile Medien wie den Computer gibt, die zu Montessorizeiten keine Rolle spielten ist keine eindeutige Aussage zu diesem Thema von Montessori zu finden. Die gestellte Frage lässt sich dem zufolge nur aus Erfahrungen in der Praxis entscheiden. Wichtig ist also, Medien nicht strikt zu verbieten, sondern das Interesse der Kinder an den neuen Medien aufzugreifen und in einem gewissen Rahmen zu berücksichtigen. Hierbei sind eventuelle Einschränkungen, wie z.B. die Vorgabe einer Computerzeit pro Woche denkbar. Speziell der Computer wird heute als teil der Kultur gesehen. Somit lässt sich die Befürwortung des kindlichen Umgangs mit Medien begründen. Um dem Auftrag nachzukommen, dem Kind die Entwicklung einer größtmöglichen Selbstständig zu ermöglichen muss auch der Umgang mit diesem Medium erlernt werden, da sie im Erwachsenenalter in viele Lebenslagen damit konfrontiert werden wird. Dennoch muss die Auswahl der Medien pädagogisch fundiert und keinesfalls willkürlich sein. Zu beachten ist auch, dass ein technisches Medium in keinem Fall den Lehrer ersetzen kann.

 

Im Hinblick auf Zeugnisse, Lehrpläne und Einstellungstest erweckt die Montessoripädagogik einen stark kindbezogenen, nicht leistungsorientierten Eindruck. Abgesehen von kleineren Kompromissen wie der Anerkennung der Lehrpläne um der nationalen Bildungspolitik standzuhalten lehnt die Erziehung und Bildung nach Maria Montessori eine strenge Leistungsüberprüfung, den damit verbundenen Druck und eine Verallgemeinerung der Lerninhalte stark ab. Eine Leistungskontrolle durch Lehrer wird durch die Achtung der Individualität der Schüler und Anerkennung ihrer Arbeit ersetzt. Leistungserfolge werden individuell für jeden Schüler in jeweiligen Pensenbüchern dokumentiert. Diese sind für Eltern, Lehrer und auch für die Schüler einsehbar und sollen mehr eine Orientierung als eine Kontrolle darstellen.

Ein weiterer wichtiger Grundbaustein der Montessorischulen ist die Elternarbeit. Das Verhältnis zwischen Lehrern und Eltern ist hier eher partnerschaftlich. Die Mitarbeit der Eltern ist sehr gefragt. So gestalten sie nicht nur Elternabende mit, sondern zeigen auch Engagement im Mitgestalten des Unterrichts und der Materialien. Eltern und Lehrer pflegen einen lebendigen Austausch über pädagogische Fragen. Die Arbeit der Eltern in der Schule ist somit sehr gefragt und beliebt. Durch ihre Anwesenheit im Unterricht entsteht eine familiäre und freundliche Atmosphäre.

Vergleicht man dies mit den Erfahrungen mit Elternarbeit an einer Regelschule, so erhält man ein eher gegensätzliches Bild. Mit Zunahme des Kindesalters nimmt die Elternarbeit ab. Ob dies nun am Engagement der Eltern oder der Schule liegt ist schwer zu sagen. Vermutlich ergibt es sich aus einem Wechselspiel der Erziehenden. Eigene Erfahrungen zeigen allerdings einen sehr seltenen Austausch zwischen Eltern und Lehrern, meist auf den zwei bis dreimal jährlichen Elternsprechtagen. Da oft ein Kontakt erst bei Problemen des Schülers geknüpft wird, ist das Verhältnis eher von Kritik belastet als familiär.

Kritisch betrachtet hat Hubertus Halbfas das Konzept Maria Montessoris. Er bemängelt unter anderem, dass der Montessoripädagogik das „dritte Auge“ fehlt. Er meint damit, dass diesem Konzept eine Didaktik subtiler Sinnvermittlung fehlt. Hierbei benennt er beispielsweise die religiöse Erziehung die seines Erachtens nicht um das Vermitteln eines Bewusstseins des inneren Raums und der inneres Zeit umher kommt. Kritisch sieht er, dass die Materialien auf der Isolierung, der Definition also der Zerlegung in bestimmte Lernbereiche basieren, religiöse- und Sinnesfragen jedoch nicht soweit definierbar sind. Im Ganzen sieht er die Grenze des Materials also in der Erreichung einer Metaebene im Denken. H. Halbfas hält es somit für unabdingbar die Montessoripädagogik um eine genuine geisteswissenschafltiche Didaktik.

Zudem steht die Pädagogik M. Montessoris in der Kritik H. Halbfas’, da frei handwerkliche, musische Aktivitäten so gut wie keine Beachtung in dem Konzept finden. Halbfus begründet dies in den persönlichen Neigungen der Pädagogin und vor allem Ärztin Maria Montessori, plädiert aber auch hier auf die Notwendigkeit einer Anpassung an die Bedürfnisse der Kinder.

Nach der Kritik und Aufforderung zur Erweiterung der Montessoripädagogik stellt sich auch die Frage nach den Vorzügen dieses Konzeptes, von denen Regelschulen profitieren könnten. Hilbert Meyer kritisiert beispielsweise die Ungeduld der Lehrer gegenüber Schülern und das daraus resultierende Fehlverhalten gegenüber leistungsschwächeren Schülern. Ohne dies für jede Regelschule verallgemeinern zu wollen, zeigt sich hier ein reformbedürftiger Punkt, der durch das Konzept Montessoris verbessert werden könnte. Montessori beschreibt die Lehrer stets als eher passive, begleitende Hilfe für Schüler. Sie sind dafür verantwortlich einen Rahmen zur Selbstentwicklung des Kindes zu schaffen und vor allem die individuellen Lernfortschritte und dessen Geschwindigkeit zu respektieren. Montessori pocht auch auf die Wichtigkeit der Wiederholungen zum Lernen. Dies zeigt die Notwendigkeit der Geduld gegenüber Schülern.