Geschichte des Flechtens
Das Flechten ist schon seit der Steinzeit bekannt. Es gab früher insgesamt 7 Flechtarten. Man flocht früher sogar Häuser, Zäune, Reusen, Körbe usw. Heutzutage wird das Flechten nur noch als Hobby selbst durchgeführt.
Material
Als Material werden ungeschälte und geschälte weiße Weiden verwendet. Dazu eine Rosenschere, ein Pfriemen, Messer und ein Klopfeisen.
Der Teller
Für das Kreuz nimmt man 10 Weidenzweige und schneidet sie 2 Handspannen vom Stamm aus ab. Danach sortiert man 5 dicke und 5 dünne aus. Die 5 dicken Weiden spalten wir in der Mitte mit einem Messer auf und stecken sie auf eine dünne Weide. Die Dicken müssen immer mit Stamm und Spitze abwechseln. Nun stecken wir auch die 5 Dünnen durch die Dicken. Anschließend muss man das Kreuz auf Fitzen-Art umflechten.
Die ersten 3 Runden 5 vor 5 dahinter. Danach muss das Kreuz paariert werden. Nun werden 2 Runden, 2 vor 2 dahinter, geflochten. Nun werden die Starken vereinzelt und der Teller auf die gewünschte Größe geflochten. Die Spitzen werden jetzt in den Teller versenkt und versäubert. Der Teller wird nun gebügelt. Wir setzen jetzt 20 Weiden tief in den Teller ein. Um dies zu erleichtern, müssen die Weiden vorher am Stamm angespitzt werden. Damit die Weiden besseren Halt im Teller haben, werden sie mit den Pfriemen in den Teller geklopft.
Die Wand
Es werden 12 weitere Weiden benötigt. Davon werden 3 Weiden mit der Spitze in die Weiden des Teller eingeflochten, 2 vor und 1 dahinter und von links nach rechts. Danach werden 3 Weiden mit dem Stamm genauso eingeflochten. Weiter im Wechsel.
Das Einsetzen
1 Regel: Der neue faden wird in dem Fenster, in welchem der alte faden endet, auf diesen Faden gelegt und weiter geflochten, bis er in einem anderen Fenster endet. Dann geht es mit den anderen Faden weiter. (Als Faden wird die Weide bezeichnet)
Der Würfel
Der Würfel wird gefertigt, indem man 6 weiße Weiden ungefähr in der Mitte durchteilt. Nur der obere spitze Teil wird als Faden benutzt. Zunächst werden 3 Fäden mit dem unteren Teil auf Kimme Art eingesetzt und verflochten. Die 3 Anderen mit dem oberen Teil des Fadens eingesetzt und verflochten.
Die Schicht
Für eine Schicht werden 20 dünne Weiden am Stamm angespritzt und nacheinander, von links nach rechts, eingesetzt und auch so verflochten. Immer 1 vor, 1 dahinter.
Auflösen der Pärchen
Regel 2: Bei den Pärchen verflechten wir zuerst den unteren Faden des ersten Pärchens, danach den unteren faden des zweiten Pärchens.
Regel 3: Nach zwei Runden wird alles mit dem Klopfeisen festgeschlagen. Danach wird der zweite Würfel gefertigt.
Der Zopf
Der Zopf wird aus den hochstehenden Weiden hergestellt. Neben drei nebeneinanderstehenden dünnen Starken beginnen wir rechts davon mit dem Flechten des Zopfes. Man biegt sie also zunächst über den Pfriemen nach unten. Die umgebogenen Starken, die wir Fäden nennen, legen wir in das erste Fenster. Den innenliegenden Faden legen wir durch das gleiche Fenster heraus. Auf diese Weise wird der gesamte Zopf geflochten. Im Verlauf der Arbeit entstehen Drillinge, bei denen wir den inneren Faden stehen lassen und die zwei äußeren in das Fenster hineinlegen. Das Ende des Zopfes wird nach diesem Muster ausgeflochten.
Der Zuschlag
Für den Zuschlag benötigen wir 2 kurze Weiden (ca. 40cm). Diese werden angespritzt und unten in die Wand eingesetzt. Mit sechs Weiden stellen wir auf Kimme Art einen Rand her. Der wird festgeklopft. Dann beginnen wir mit dem Zopf des Zuschlages. Man hält die rechte Hand unter die starken und biegt sie herunter. Zwei folgende Starke nach rechts. Die umgebogenen Starken nennen wir Fäden.
Den ersten faden zwei vor, ein dahinter, rein und raus legen. Die erste Starke biegen wir runter, zwei folgende Starke zu dem Faden darunter. Der Zopf des Zuschlages wird auf diese Art hergestellt. Das Ende des Zopfes flechten wir nach diesem Muster aus.
Das Versäubern
Die Stämme und die Spitzen der Fäden werden mit der Schere abgeschnitten, aber so, dass sie auf der Starke 5mm Auflage haben.
